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„Lebendiger“ Rosenkranz

Propstei Werl

Rosenkranzmonat: Es ist der7. Oktober des Jahres 1571: In der Meerenge von Lepanto (Griechenland) stehen sich 260 osmanische und 211 Schiffe, der durch Papst Pius V. gegründeten Flotte der „Heiligen Liga“, kampfbereit gegenüber. Die Seeschlacht dauert fast einen ganzen Tag und bringt der Heiligen Liga den Sieg über die als unbesiegbar geltende Mittelmeerflotte der Osmanen. Aber was hatte das scheinbar Unmögliche möglich gemacht? Den unerwarteten Sieg über die Türken schreiben die Christen dem Rosenkranzgebet zu, weil Rosenkranzbruderschaften während der Schlacht beteten.

Pius V. ordnet deshalb für den ersten Jahrestag des Sieges ein Rosenkranzfest zu Ehren der Gottesmutter Maria an. Im 18. Jahrhundert wird dieses Marienfest auf die gesamte Kirche ausgedehnt und ist bis heute ein gebotener Gedenktag. Traditionell gilt der Oktober als Rosenkranz-Monat und ist, wie der Monat Mai, in besonderer Weise Maria geweiht. Er wird zum Anlass genommen verstärkt das Leben Jesu mit dem Gebet des Rosenkranzes zu betrachten. Diese Gebetsform ist schon seit dem 12./13. Jahrhundert bekannt. Damals nannte man den Rosenkranz jedoch noch Pater-Noster-Schnüre, weil es im 13. Jahrhundert in ganz Europa den Berufsstand der „Pater-Noster-Macher“ gab. Der heute übliche Rosenkranz hat sich im 15. Jahrhundert aus alten Mariengebeten entwickelt. Eine Legende besagt, dass der heilige Dominikus, der Stifter des Predigerordens der Dominikaner, die heutige Form des Rosenkranzes 1208 bei einer Marienerscheinung empfangen und in seinem Orden eingeführt haben soll. Die meditative Wiederholung verschafft eine Atmosphäre des Gebetes.